Platin

Noch im 18. Jahrhundert galt Platin als „unreifes“ Gold und wurde, wenn es beim Goldschürfen mit gefördert wurde, wieder zurück in die Flüsse geworfen.

Das Edelmetall Platin hat die Ordnungszahl 78 und das Elementsymbol „Pt“. Der Name Platin leitet sich von dem spanischen Wort „platina“ ab, das die negative Verkleinerungsform von „plata“ (Silber) darstellt. Platin galt in den spanischen Kolonien im 17. Jahrhundert tatsächlich als minderwertiges Metall, gehört jedoch aufgrund seiner besonderen Eigenschaften, die in der vorindustriellen Zeit noch nicht von Belang waren, heute zu den wertvollsten Edelmetallen überhaupt. Bei Raumtemperatur besitzt Platin einen festen Aggregatzustand und ist von grau-weißer Farbe. Der Schmelzpunkt liegt mit 1768 °C relativ hoch. Es ist korrosionsbeständig, schmiedbar und verhältnismäßig weich, wenn auch deutlich härter als Gold.

Verwendet wird Platin unter anderem in der Schmuckproduktion (meist als Legierung mit anderen Edelmetallen) und als Wertanlage, hier vor allem wegen seiner Wertbeständigkeit und seiner Seltenheit. Die weiteren Eigenschaften von Platin machen es jedoch für viele andere Einsatzzwecke interessant: Seine verhältnismäßig schlechte Wärmeleitfähigkeit wird in hochwertigen Thermoelementen, beim Bau von Schmelztiegeln und als Kontaktwerkstoff in thermisch stark beanspruchten Geräten wie z. B. Zündkerzen und Raketenverkleidungen, genutzt. In Laboratorien wird Platin aufgrund seiner ausgesprochenen Reaktionsträgheit eingesetzt.

Mit einer Ausnahme: Die katalytisch-selektive Wirkung von Platin gegenüber bestimmten Gasen wie Sauerstoff und Wasserstoff macht das Edelmetall wertvoll beim Bau von Abgaskatalysatoren und Brennstoffzellen, sodass ein beträchtlicher Teil des geförderten und wiederaufbereiteten Platins in diesen Bereichen industriell verarbeitet wird und hier auch zukünftig ein sehr hoher Bedarf vorherrschen wird.