Ruthenium Ru
Wie Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium und Platin gehört Ruthenium zu den sogenannten Platinmetallen.
Das Edelmetall wird, wie die anderen Platinmetalle auch, aus Erzen gewonnen, die häufig gemeinsam vorkommen. Es hat die Ordnungszahl 44 und das Elementsymbol „Ru“. Der Name Ruthenium leitet sich von dem lateinischen Wort „ruthenia“ ab – als „Ruthenien“ wurde einst die Landschaft im Bereich der Ukraine und Weißrussland bezeichnet. Die Namenswahl ist vermutlich eine Reminiszenz des Ruthenium-Entdeckers und deutschbaltischen Chemikers Karl Ernst Klaus, der Ruthenium erstmals aus sibirischen Platinerzen gewann.
In reiner Form besitzt Ruthenium eine silbrig-weiße Farbe und hat mit 2310 °C einen hohen Schmelzpunkt. Es gehört zu den härteren Edelmetallen, ist spröde und reaktionsträge. Ruthenium kommt, ebenso wie die restlichen Metalle aus der Gruppe der Platinmetalle, auf der Erde nur in sehr geringen Mengen vor und wird in der Regel auch im Umfeld der anderen Platinmetalle aus Erzen gewonnen.
Ruthenium wird hauptsächlich in der Elektronik eingesetzt. Hier hat es dank seiner Härte vor allem Einsatzgebiete in stark beanspruchten Umfeldern zum Beispiel als Schleifringe. In der Festplattenindustrie wird Ruthenium dank seines besonderen kristallinen Aufbaus als Trennschicht zwischen Speicher- und Unterschicht eingesetzt. Wie alle anderen Platinmetalle besitzt Ruthenium ebenfalls katalytische Wirkungen und wird in der chemischen Industrie vornehmlich zur Hydrierung von Stoffen genutzt. Ferner wird Ruthenium auch in Metalllegierungen verwendet, die aufgrund ihrer besonderen Härte benötigt werden, beispielsweise für Federn in Füllfederhaltern oder in der Dentaltechnik. In der Medizin ist Ruthenium aufgrund von eventuell pharmakologischen Potenzialen ein Objekt der Forschung, da bestimmte Formen des Rutheniums eine tumorhemmende Wirkung zeigen.